Er hat Scheidung, Tod, Katastrophe ertragen….

Am 14. Januar 2017, sechs Tage vor der Veröffentlichung des neuen Albums “Return To Ommadawn” erschien in der englischen Online Ausgabe von Daily Mail ein recht offenes Interview mit Mike Oldfield. Das Interview hatte der bekannte Journalist Adrian Deevoy geführt und aufgezeichnet. Hier ein kleiner Auszug.

Mike Oldfield erzählte unter anderem davon, dass er sich als schwarzes Scharf der britischen Musik sieht. Er ist sich sicher, dass er niemals die Ritterehren vom englischen Königshaus erhält. Er bewundert zwar die Königin sehr, er ist sehr patriotisch und hat auch ein paarmal Prince Charles getroffen. Mike hat wohl den Fehler gemacht mit Prince Charles zu sprechen, ohne richtig mit ihm gesprochen zu haben. Und die dümmste Frage war wohl nach dem Chello Spiel von Prince Charles. Mit einer Portion Selbstironie bezeichnet sich Mike selbst als Idiot und glaubt das er dabei seine Ritterschaft verspielt hat.

Im Oktober 2016 stürmte Hurrikan Matthew über die Bahamas, Mike Oldfield seine aktuelle Wahlheimat, und verursachte Millionen Schäden. Oldfield robustes und bunkerartiges Haus in Nassau hielt dem Sturm Stand, dennoch musste er in den vergangenen Jahren einige persönliche Stürme ertragen.

2014 erfolgte nach elf Ehejahren die Scheidung mit Fanny Vanderkerckhove, mit der Mike zwei Söhne, Jake und Eugene, hat. Für Mike war diese Scheidung nicht nur emotional, sondern auch finanziell schwer zu verkraften.

Im Mai 2015 verstarb sein ältester Sohn Dougal Oldfield mit 33 Jahren aus der Beziehung mit Sally Cooper. Tragisch war für Mike auch der Tod seines Vaters Raymond im Alter von 93 Jahren im Jahre 2016

Mike ist sich nicht ganz sicher wie es insgesamt weitergehen wird. Die letzten vier Jahre waren sehr schwer für ihn. Er verlor viel Geld durch die Scheidung und durch schlechte Immobilien Investitionen. Nur wiederwillig verkaufte er seine 68 Fuß Yacht “Sea Dragon” und segelt jetzt mit seinem bescheidenen 17 Fuß Boot um die Bahamas.

Oldfield sieht sich als Einwohner der Bahamas. Er hat das Gefühl, dass die Bahamas ein Vorposten von Großbritannien sind. Früher waren die Bahamas eine britische Kolonie und sind heute noch ein Teil des Commonwealth. Es erinnert ihn an Großbritannien, als er in Reading aufwuchs, es gibt halt heute nur keine Kameras, die alles beobachten was man tut.

Mike Oldfield spricht ein wenig über “Return To Ommadawn”, eine  Fortsetzung zu “Ommadawn” aus dem Jahre 1975, dass nach dem erfolgreichen Album “Tubular Bells” erschien.

Return to Ommadawn

Es war der Wahnsinn, der dem weltweiten Erfolg der Tubular Bells von 1973 folgte, es schien fast normal zu sein, als sein exzentrischer junger Schöpfer, der dann in Gloucestershire lebte, einen einjährigen männlichen Löwen namens Clyde aufnahm, dieser frei im Haus herumlief und sogar in Oldfield seinem Bett schlief.

»Ich glaube, er war ein außerordentliches Haustier«, sagt Oldfield, heute 63 Jahre alt. »Er war gefährlich  so stark und schnell. Er konnte Sie mit einer Pfote einen umhauen. Schließlich sagte ich seinem Wärter, er soll  ihn in die Büros von Virgin Records bringen. “Böser Clyde! Geh und sieh nach Richard! “

Sir Richard Branson, dessen Reichtum durch Tubular Bells begann, schaffte es, das Tier zu meiden, nachdem er die Schreie gehört hatte, die vom Empfang aus, auf Clydes ungeplanter Ankunft ausgegangen waren.

Die Ironie hat Mike Oldfield nicht verloren, dass Branson den Löwenanteil von seiner beträchtliche Gewinne von “Tubular Bells” geschluckt hat.

Mike behauptet, dass er gerade einmal 180.000 englische Pfund in den ersten fünf Jahren an Tubular Bells verdient hat.

Auf die Frage, wieviel Branson mit Tubular Bells verdient hat, gibt Mike nur ein Schnarchlaut, wie sein Hund Mac, von sich. Das Kriegsbeil zwischen Branson und Oldfield sei schon lange begraben.

»Er ist vor ein paar Jahren hierher gekommen. Ich hatte Tubular Bells als Solo für Klavier geschrieben und es gab eine Premiere in der Schule meiner Jungen. Er flog mit seinem Jet ein um es zu hören und zu sehen und er blieb hier. Wir hatten eine schöne Mahlzeit, er trank ein wenig zu viel und dann wollte er Musik hören. Aber nur all die dummen Dinge, die ich getan hatte, wie zum Beispiel Blue Peter [1979].

Er ist zurückhaltend, um zu verraten, ob er Branson gegenüber jemals erwähnt hat, das er die 48. Minute in sein Track von 1990 im Album Amarok für ihn geschrieben hat.  (Es is eine Morse-Code-Folge, die ‘Fuck you’ bedeutet).

»Wir reden nicht so viel«, sagt Oldfield schüchtern. “Aber ich bekomme kostenlose Flüge mit Virgin Airlines, erste Klasse, wo und wann immer ich will. Das einzige Problem ist, dass sie nicht viel fliege, damit habe ich kaum eine Chance die Möglichkeit zu nutzen.”

Sein letzter Flug war nach Großbritannien zu den olympischen Spielen 2012. Er hatte bei der olympischen Eröffnungsfeier unheimliches Lampenfieber. “Sobald wir anfingen zu spielen, war es nur noch das schönste Gefühl. Ich fühlte mich frei.”

Insgesamt sieht sich Mike Oldfield nicht als Geschäftsmann in dem Interview. Auf die Frage ob Richard Branson Virgin Galactic in den Weltraum bringen wird, antwortet Mike, “Er hat eine Möglichkeit, diese Dinge zu erreichen. Aber was weiß ich? Ich dachte, er wäre verrückt, als er mir sagte, dass er auf diesen Zug aufspringt. Ich bin absolut nutzlos in diesem Geschäft.”

Das ganze Interview in Englisch gibt es auf www.dailymail.com oder hier als Download .