voyager_cd_cover_smallMit “Voyager” wurde von Mike Oldfield ein Album präsentiert, dass seinen Schwerpunkt auf traditionell irische und keltische Musik setzte. Die Idee dazu könnte mitunter von seinem neuen Label Warner Music stammen. 1996 lag gerade „Riverdance“ im Trend, den Warner Music mit Sicherheit nicht verpassen wollte. Ist zwar nur Spekulation, würde aber erklären, warum Mike Oldfield von seinem Stil abwich.

Sechs von zehn Songs stammen nicht aus Mike Oldfields Feder, sondern sind Volksweisen, die in einem wunderschönen Wohlklang neu zum Leben erweckt werden. Mit “Mont St Michel” schuf Mike Oldfield ein 12minütiges, orchestrales Musikstück, welches er mit dem London Symphony Orchestra aufnahm.

Das ganze Album wirkt sehr ruhig und entspannt. Es lädt beim Anhören zur Entspannung und fast schon zu Meditation ein.

Es finden sich Dudelsäcke, akustische Gitarren, diverse Flöten und sehr sanfte E-Gitarren auf dem Album wieder, das dennoch recht unspektakulär ist.

Mit „Voyager“ ist ein Album entstanden, das man hervorragend als Hintergrundmusik laufen lassen kann. Es regt an, aber nicht auf. Dabei ist es allerdings nicht so mitreißend, wie zum Beispiel “The Songs Of Distant Earth”.

Wer einen Hauch von „Enya“ verspührt, liegt nicht ganz falsch. Mike Oldfield hatte Rob Dickens als Produzent mit an Board. Rob Dickins wiederum produzierte 1988 erfolgreich das „Watermark“ mit Enya. Dabei ist die Geschichte gar nicht weit hergeholt, denn Mike Oldfield und Enya haben beide irische Wurzeln. Nur nahm wohl Rob Dickins etwas zuviel Einfluss auf das Album von Mike Oldfield, so das es zum Teil einen Touch von Enya bekam.

Diese Tatsache konnte auch der Weggefährte von Mike Oldfield, Tom Newman als technischer Assistent, nicht verhindern.

Dabei will ich das Album nicht ins negative bringen, denn es ist im ganzen einfach schön durchgängig anzuhören. Die eigenen Songs von Mike Oldfield fließen förmlich in die alten Lieder der Kelten und Iren ein. Das zwölfminütige Stück “Mont St. Michel” beendet dann auch fundamental dieses Album, um es ohne weiteres noch einmal von vorne beginnen zulassen.

“Mont St. Michel” hat zum Beispiel von der Inspiration her, ohne weiteres das Zeug zu einer tollen Filmmusik. Leider wurde halt nur noch kein Film dazu produziert.

“Voyager” ist keine Typisches Oldfield-Album, dennoch sprüht es vor Inspiration und Harmonien, die man ohne weiteres Mike Oldfield zu ordnen kann.

Mike Oldfield ist für die, die ihn schon länger kennen, eine kleine Überraschung gelungen. Dabei gehört es nicht gerade zu seinen essentiellen Werken, die man aus der Vergangenheit kennt.

“Voyager” wurde 1997 in der Kategorie “Bestes New-Age-Album des Jahres” für den Grammy nominiert.

Das Album hielt sich zwölf Wochen in den deutschen Charts, ohne jedoch in die Top10 zu gelangen. Obwohl die spätere Single Auskopplung “Woman Of Ireland” in verschiedenen Dance- und Clubscharts vertreten war, reichte es nicht für eine Notierung in den Verkaufscharts.

“Voyager” ist anders als andere Alben. Mike Oldfield wirkt in seiner Musik ruhig und entspannt. Keine großen Experimente, sondern klare und sanfte Klänge. Ein Album, dass auch für den reinen Fan der Instrumentalen Musik bestens geeignet ist.

“Voyager” war das erste Album von Mike Oldfield, das nur noch als Compact-Disc erschien.


First Release: 26.08.1996
Label: Warner Music UK Ltd.
Arbeitstitel: Celtic Cross

Details

The Song of the Sun

Composed by Bieito Romero, Arrangement by Mike Oldfield

Celtic Rain

Written and Composed by Mike Oldfield

The Hero

Traditional Arrangement by Mike Oldfield

Women of Ireland

Traditional Arrangement by Mike Oldfield

The Voyager

Written and Composed by Mike Oldfield

She Moves Through the Fair

Traditional Arrangement by Mike Oldfield

Dark Island

Traditional Arrangement by Mike Oldfield

Wild Goose Flaps its Wings

Written and Composed by Mike Oldfield

Flowers of the Forest

Traditional Arrangement by Mike Oldfield

Mont St Michel

Written and Composed by Mike Oldfield


Produziert: Mike Oldfield
Produzent: Rob Dickins
Technischer Assistenten: Gregg Jackman, Tom Newman
Aufnahme Assistent: Richard Barrie
Arrangement ‘Mont St Michel’: Robin Smith
Mitwirkend bei der Programmierung: Henry Jackman
Mike Oldfield spielt: E-Guitarre, Gitarren Synthesiser, Acoustic-Guitar, Mandolin und Keyboards.
Mitwirkende Musiker: Maire Breatnach, Fiedel
London Voices, Chor
Noel Eccles, Percussion
Liam O´Flynn, Uillean Pipes
Highland Pipers, Dudelsack
Sean Keane, Fiedel
London Symphony Orchestra, Orchester
Matt Molloy, Flöte
John Myers, Flöte
Davy Spillane, Uillean Pipes und Flöte
Pat Walsh, Fiedel
Design und Art Direction: Bill Smith
David Scheinmann
Aufnahmestudio: Roughwood Studios
Orchestra at Air studios (Lyndhurst) Ltd
Veröffentlicht durch: EMI Music Publishing Ltd.
Entstehung: 1996
Dank an: Clive Banks, Moira Bellas and Jeremy Parker