Rezension

Das erste Mal Tubular Bells 2003 in Dolby Digital 5.1

Wie beschreibt man etwas, was einem gut gefällt, das man schon lange kennt und doch neu ist. Neu, einfach in der Qualität, wie es einem um die Ohren gehauen wird.

Ich bin schließlich kein Experte auf dem Gebiet und kann nur das beschreiben, was mir beim Hören persönlich auffällt, gefällt und missfällt.

Fangen wir mit der Technik an, die ich zum Hören von „Tubular Bells 2003“ benutzt habe. Es sind zwar nicht mehr die neusten Komponenten, aber immer noch Geräte die sich nicht vor einem Vergleich in Klang und Ausdruck, mit neuen Geräten, verstecken müssen. Leider gibt es zu meinen Komponenten keine weiteren Informationen bei Onkyo. Aber das ist wahrscheinlich nur für die Profis unter uns wichtig.

Das Equipment:

Receiver TX DS555
DVD-Player DV S501
CD-Player Integra DX7711

Boxen: 
Front Speaker Elac EL 110 S 11
Rear Speaker Elac M Sat 35
Center B & W CC*6

Den CD-Player dokumentiere ich mit, da ich teilweise Vergleiche zur der Audio-CD „Tubular Bells 2003“ gezogen habe, bzw. beide Tonträger nochmals separat vergleiche.

Einstellungen:

Nach dem ersten Starten der DVD-A Tubular Bells 2003 stellte ich im Receiver alles auf „0“. Nach dem zweiten Mal „Introduction“ holte ich eine Referenz-CD in Dolby-Digital aus meinem Bestand und richtete meine gesamte Anlage nochmals neu ein. Die Vermessung der Entfernung stellte ich exakt auf den Mittelpunkt meiner späteren Sitzposition aus. Da für meinen Geschmack die Rear-Speaker immer ein bisschen schwach sind, gab ich auf Beiden +3dB, der Center und die beiden Front-Speaker wurden auf „0“ ausgerichtet.

Die mir bekannte CD in Dolby Digital Klang nun nach meinem Geschmack und ich startete den dritten Versuch mit Tubular Bells 2003. Alle Hörproben fasse ich später nochmals zu einer zusammen.

Die Rezension

Introduction
Als Hörer nimmt man sofort den Raumklang war, die Abmischung entspricht meiner Meinung nach der Version auf „Tubular Bells 2003“ + DVD. Gleiches gilt auch später für „Fast Guitars“ und „Basses“.

Persönlich störte mich zum Teil die Lautstärkenschwankung. Das ist kein Raumklang, sondern die Musik wird definitiv mal lauter und dann wieder leiser. Die Instrumente fliegen einem förmlich um die Ohren. Das macht im ersten Moment vielleicht noch Spaß, aber spätestens beim zweiten Mal, bringt dies eine innere Unruhe mit sich. Das schöne „Introduction“ verfällt damit in eine unnötige Hektik.

Fast Guitars
Gleich zu Beginn kommt die Gitarre von hinten. Kraftvoll und klar. Der E-Bass dominant und der Rest von vorne.

Basses
Auch beim dritten Mal hören, bei „Basses“ ist die Musik sehr rechtslastig. Links und hinter mir geht es bedächtig zu und auf der rechten Seite spielt die Musik. Später verschwindet die Gitarre im Raum. Die Kraft und Energie von „Basses“ geht leider verloren.

Latin
Das ruhige Latin fängt gewohnt sanft an und das eine oder andere Instrument reiht sich in das gemächliche Spiel ein. Der gewohnte Höhepunkt, mit den Mandolinen, fegt dann einem jedoch ziemlich stark um die Ohren. Dies sorgt dann für Unruhe.

A Minor Tune
Auch hier wirkt der rechte Front-Speaker sehr Dominant. Wie schon bei „Latin“ kommt im Dolby Digtal Sound 5.1 ein gewisses Maß an Unruhe in den Song.

Blues
Ein neues Klangerlebnis von „Blues“ überflutet ein. Man hört mehr von der Instrumentierung als je zuvor. Es erwacht beim Hören ein ganz neues Klanggefühl. Ein für mich unangenehmer Beigeschmack erhält wieder einmal die Gitarre, die es von vorne nach hinten und wieder zurück haut. Ein gewisses Rauschen macht sich durch die starke Instrumentierung leider zum Ende breit. Tut dem Klang letztendlich jedoch nicht unmittelbar Schaden zufügen.

Trash
Wie gewohnt sehr kurz und prägnant. Sauber gespielt und ohne wilde Tricks abgemischt.

Jazz
Mike Oldfield liebt es an den Reglern zu drehen. Dementsprechend wechselt die Gitarre permanent den Standort. Mal vorne, mal hinten, im Center und wieder nach hinten. Vielleicht etwas zu heftig für meinen Geschmack.

Ghost Bells
Im sauberen Raumklang abgemischt. Man steht im Mittelpunkt der „Ghost Bells“. Dabei verliert allerdings die Dynamik. Auf CD wirkt „Ghost Bells“ einfach gewaltiger, wenn es in Stereo von vorne kommt.

Russian
Die dominante Gitarre kommt zu Beginn sehr stark aus dem Center, wechselt dann jedoch häufig die Position.

Finale
Schon immer neigte ich bei dem „Finale“ zu einem gewissen Maß an „Herzrhythmusstörungen“. In dem Fall war es noch schlimmer. Ich konnte deutlich die Erhöhung meines Pulses feststellen und messen, was ich jedoch nicht negativ bewerten möchte. Das „Finale“ macht Spaß und Stimuliert.

Das Finale ist gewaltig. Leider wirkt die Instrumentierung sehr oft durch den Raum gewürfelt. Einen weiteren Vergleich könnte man mit einer Karussellfahrt anstellen. Die Orgel ist im Rear-Speaker zum Teil anstrengend und zu dominant. Bei der ersten Ansage von John Cleese, „Grand Piano“ hat man das Gefühl, er schwebt über einen.

Die „Reed and Pipeorgan“ wird von rechts nach links gewürfelt. Gleiches geschieht mir dem „Glockenspiel“. Die “Bassguitar” flutscht von vorne links über den Center nach rechts. Ähnliches passiert dann auch mit den restlichen Instrumenten.

Bei der Ansage „Mandolin“ von John Cleese hört man ihn erst räumlich. Die Wiederholung kommt dann, klarer als bei der CD, aus dem linken Lautsprecher.

Die „Tubular Bells“ wirken nach dem ganzen hin und her der vorhergehenden Instrumente, sehr dominant im rechten Speaker. Die abschließenden Vocals sind rund um einen herum klar zu hören. Die Schlussakkorde finden ihr Ende dann auf dem rechten Lautsprecher.

Harmonics
Raumfüllend und klar erklingt die Gitarre, die dann sanft durch den Raum schwebt. Das Karussell dreht sich nun langsamer. Eine gute Abmischung, die nun mehr Ruhe mit sich bringt.

Peace
Die Gitarre wirkt wieder sehr rechtslastig. Irgendwie passiert im restlichen Raum nicht viel. Die Vocals kommen zu Beginn kräftig aus den Rear-Speaker um dann nach vorne zu Wandern. Insgesamt wirkt alles ein bisschen unruhig.

Bagpipe Guitars
Ein steigender Puls ist auch bei „Bagpipe Guitars“ garantiert. Insgesamt wirkt alles ein wenig rechtslastig. Der Übergang zu „Caveman“ wirkt etwas unrund. Aber man kann es genießen.

Caveman
Geniale Percussion von hinten und das einsetzende Schlagzeug in voller Dynamik von vorne. Mike Oldfields Vocals kleben etwas mehr auf der rechten Seite. Insgesamt wirkt es aggressiver als auf der CD. Man spürt das Mike Oldfield die ganze Sache mit Spaß rüberbringt. Die Vocals schießen durch den Raum und man spürt sein eigenes Herz rasen.

Ambient Guitars
Es kommt wieder Ruhe in die ganze Sache. Klare Klänge und der Raum wird von Gitarren erfüllt. Die saubere Instrumentierung ergießt sich förmlich in ein weiteres gigantisches Finale.

The Sailor´s Hornpipe
Geil gemacht! – Sorry!
Sagen wir es so: Einfach gigantisch abgemischt und gespielt.
Alles fällt von einem ab. Das ist man ja irgendwie schon gewohnt. Aber es ist anders als sonst. Purer Spaß und ein gewisses Maß an Freude machen sich breit. Mike Oldfield lebt nochmals seinen ganz Spieltrieb an den Reglern und auch seine Freunde an seiner Musik aus.

Leider ist dann nach 48 Minuten und 43 Sekunden alles viel zu schell zu Ende.

Einen direkten Vergleich zwischen CD und DVD-A findet Ihr auf der nachfolgenden Seite.